Update am 22.02.2021

Facebook vs. Apple: Vielleicht hast du es schon in deinem Werbeanzeigenmanager gesehen? Dort hat Facebook neuerdings einen riesigen, auffälligen Banner integriert und weist auf massive Veränderungen im personalisierten Marketing durch iOS 14 hin.

Auslöser sind Apples Ergänzungen im nächsten Update von iOS 14, das in der bisherigen Version bereits auf fast allen iPhones und iPads installiert ist. Das Update sollte irgendwann Ende Januar verteilt werden – ist aber stand 10.02. immer noch nicht raus.

Wenn es da ist, wird auf den mobilen Apple Geräten bei jeder App gefragt, ob die Nutzenden Tracking erlauben möchten.

Was heisst das konkret für mein Pixel?

Das bedeutet: es gibt auf Systemebene im iOS zukünftig ein Opt-IN (!) Verfahren für die Übertragung von Marketing-Informationen. Für die Anwender*innen ein großer Zugewinn von Privatsphäre.

Für Werbetreibende wie dich – und auch für Facebook – eine große Herausforderung!

Ein Großteil der Nutzenden wird vermutlich nicht aktiv auf “Allow Tracking” klicken. Damit bleibt das Verhalten und die Customer Journey von Nutzer*innen auf Apple Geräten zukünftig verborgen.

Wenn du wissen willst, wie viele Menschen auf deiner Website mit iOS14 unterwegs sind, kannst du es in Facebook Analytics

 Worauf müssen wir uns einstellen?

 Selbst wenn der Cookie-Opt-In auf deiner Website bestätigt wird, fehlen definitiv zukünftig Signale aus der Kundenreise von iOS-Nutzenden. Conversion wie Käufe, die im Shop getätigt werden, können dann nicht mehr erfasst werden. Proxy-Kennzahlen wie der ROAS sind deshalb weniger verlässlich!

 Bei den meisten meiner Kund*innen kommt über die Hälfte der Zugriffe von iOS Geräten. Viele Signale an Facebook werden also für Optimierung, Reporting und Zielgruppenaufbau zukünftig fehlen. 

Facebook fährt deshalb eine große PR-Kampagne gegen Apple.
Ganz so schwarz/weiss, wie Facebook es darstellt, ist’s natürlich nicht.

Die personalisierte Anzeigenwerbung schwächelt. Perfekte Optimierung von Anzeigen geht nur mit möglichst zuverlässigen Daten.

 Auch Werbe-Blocker in Browsererweiterungen oder integriert in Systemen verhindern zunehmen das Tracking. Bei vielen meiner Kundinnen hat in den letzten Monaten die Zuverlässigkeit des Trackings stark nachgelassen.

Das Wichtigste zuerst: Keine Panik!

  Es gibt aber durchaus Wege, um weiterhin Daten zu erhalten.

 Facebook entwickelt aktuell mit Hochdruck Lösungen, über die auch weiterhin deine Kampagnen Daten erhalten können – und ist da deutlich weiter als andere Plattformen, die genauso betroffen sind.

 Im Events-Manager gibt es jetzt einen Haufen neuer Funktionen. Zudem gibt es einige Partnerintegrationen, die jetzt die Daten Server-to-Server bereit stellen können. Das umgeht zwar nicht die Privatsphäre-Einstellungen in iOS 14 – hilft aber generell mehr Daten zu übertragen.

Diese drei Dinge solltest du jetzt tun.

Denn sie sorgen dafür, dass weiterhin Signale aus der Kundenreise in deinem Events-Manager bei Facebook ankommen.

  1. Verifiziere die Domain deines Unternehmens im Facebook Business Manager.
    Gehe dazu in die Unternehmenseinstellungen. Im Menüpunkt Brand Safety findest du dann die Domains. Füge dort deine Domains hinzu und durchlaufe den Prozess bis zur Freigabe.

     

    Wichtig: Verkaufst du über Digistore24 oder über Elopage? Dann kannst du diese Shop-Domains NICHT verifizieren. So kannst du das Problem lösen: Nutze eine eigene Domain für den Shop (geht bei Elopage!) oder packe zumindest die Danke-Seite nach dem Kauf auf deine eigene Website und erfasse den Purchase-Event dort.

  1. Konzentriere dich auf maximal 8 Events (und Custom Conversion) pro Domain im Facebook-Eventsmanager. Facebook hat hier die Funktion zur “Messung aggregierter Events” hinzugefügt. Priorisiere den Event, der dir am wichtigsten ist. Das kann ein Kauf oder ein Lead sein. Der von dir gewählte Event wird dann trotz der Einschränkungen auch bei einem Opt-Out in iOS14 übertragen.

  2. Integriere zusätzlich zum Pixel die Conversion-API.
    Beim Einsatz er Conversion API werden Events zusätzlich auch direkt vom Server übertragen. Auch hierbei muss natürlich die DSGV berücksichtigt werden und der Cookie-Opt-In abgefragt werden. Generell können so z.B. mehr Käufe übermittelt werden, die bisher vom Pixel nicht korrekt erfasst wurden.

Darauf musst du dich einstellen

Gerade jetzt ist es sehr sinnvoll, echte Kennzahlen in Beurteilungen einfließen zu lassen. Damit meine ich z.B. Verkaufszahlen direkt aus deinem Shopsystem oder Anmeldezahlen aus dem Newslettertool. Verlass dich weniger auf die Facebook Zahlen alleine um Entscheidungen zu treffen.  Und: Das gilt auch für Google Ads, Pinterest, LinkedIn und andere die vor den gleichen Herausforderungen stehen!


Was gibt es sonst neues?
Zu allen wichtigen Entwicklungen rund um Facebook und Instagram werde ich dich in meiner Facebook Gruppe (und in Beiträgen auf meiner Facebook Seite) auf dem Laufenden halten.
Falls du noch nicht drin bist: Bitte eintreten! community.ads-perfect.de